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RWE sagt Kohlekraftwerksbau ab

26. November 2007

Nächstes Kohlekraftwerk gestoppt: In einer Bürgerbefragung haben sich 70% der Bürgerinnen und Bürger im saarländischen Ensdorf gegen eine Änderung des Flächennutzngsplanes ausgesprochen, die Voraussetzung für den Neubau des geplanten X-MW Steinkohlekraftwerks gewesen wäre. Der CDU-geführte Gemeinderat hatte auf massiven Druck vom Umwelt- und Naturschutzverbänden hin die eigene Entscheidung von der Bürgerbefragung abhängig gemacht. Die CDU-geführte Landesregierung hatte sich für den Bau ausgesprochen, auch die SPD votierte für einen Bau, wenn auch für eine verkleinerte Version. RWE hatte bereits in der vergangenen Woche angekündigt, dass Karftwerk nicht gegen eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung bauen zu wollen.

Ein RWE-Sprecher kündigte nun an, man werde das Projekt aufgeben und „die Gründe für das Scheitern analysieren“. Kleiner Tipp an dieser Stelle: Vielleicht hängt die deutliche Ablehnung damit zusammen, dass durch den Neubau des Kraftwerks die pro-Kopf-Emissionen des Saarlandes auf 30t/Kopf und Jahr gestiegen wären- etwa 10t mehr als der Welt oberster Klimasünder USA.Auch wenn RWE nun prüft, ob man an einem Alternativstandort bauen könne: Diese Entscheidung ist ein wichtiger Sieg für die globale Klimaschutzbewegung. Weitere werden hoffentlich folgen.

Update 27.11./10:00: An den Gegenaktivitäten war auch die Attac-Gruppe Untere Saar beteiligt. Ein ausführlicherer Bericht zum Thema findet sich in der taz.

3 Kommentare

  1. Super! Schade, dass dieser Erfolg in den bürgerlichen Medien so wenig Resonanz hervorruft. Das könnte durchaus als Vorbild für andere mögliche zukünftige Standpunkte gelten. Im niedersächsischen Wilhelmshaven formiert sich gerade ein BürgerInnenbegehren gegen den geplanten Bau eines Kohlekraftwerkes.

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    Wieso muss in diesem Blog erst einE ModeratorIn die Kommentare freischalten? Raubt des dem Web 2.0 nicht irgendwie seine basisdemokratische Seite?


  2. Hallo Christoph,
    Ja, Du hast Recht. Das war standardmäßig so eingestellt und wir haben es jetzt geändert. Vielen Dank für den Hinweis!


  3. In Wilhelmshaven formiert sich eine BürgerInnenInitative, kein „-begehren“. Sorry. Mehr Infos? http://www.basu-whv.de/vorschau/cms/index.php?e1=1416



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